Aspergillose

Eine der häufigsten Erkrankungen der im Haus gehaltenen Papageien in unseren Breiten ist die Infektion der Atemwege mit Schimmelpilzen, die sogenannte Aspergillose. Sie entsteht durch eine Schädigung der Schleimhäute durch Ernährungsmängel, fehlende Luftfeuchtigkeit oder Immunsuppression (und vieles mehr) und den darauffolgenden Kontakt der Schleimhäute mit Pilzsporen, zumeist Aspergillusarten., daher der Name. Pilzsporen sind in geringem Umfang überall in unserer Umwelt vorhanden. Blumenerde, Hausstaub, Erdnüsse und Körnerfutter sind die Hauptkontaminationsquellen für unsere Vögel.

Die ersten Symptome dieser zumeist chronisch verlaufenden Erkrankung können vermehrtes Niesen oder Gähnen, Hals strecken und starkes Kratzen im Gesichtbereich sein. Im weiteren Verlauf, der Pilz wächst in den Atemwegen weiter, können Atemprobleme nach dem Fliegen und würgen hinzukommen. Wichtig ist eine frühzeitige Diagnose, um das Pilzwachstum durch geeignete therapeutische Maßnahmen zu stoppen und die bestehenden Veränderungen abzubauen. Das Mittel der Wahl für eine aussagekräftige Diagnostik sind gute Röntgenaufnahmen, durch die Veränderungen des Lungen- und Luftsackgewebes dargestellt werden können. Wenn eine Aspergillose über längere Zeit unbehandelt bleibt kommt es neben Sauerstoffmangel im Organismus in den meisten Fällen zu Leber-und Nierenschäden durch die Abbauprodukte der Pilze und eine mögliche Toxinwirkung. Bei jungen oder stark immungeschwächten Papageien kann es auch zu einer plötzlichen massenhaften Vermehrung der Pilze und ihrer Giftstoffe im Körper kommen, der Mykotoxikose.

Es gibt heute Therapeutika , die in vielen Fällen zu einer Ausheilung der Erkrankung führen können. Wichtig ist allerdings eine begleitende Unterstützung des Immunsystems und eine Verbesserung der Haltungsbedingungen.